DAS AUS BEI 3050 KM



- Im Team steht`s 1 - 0  für Corinne und mich!
- Im Solo   steht`s   2 - 1 für Amerika !

Es passierte am sechsten Renntag, Timestation 31 als wir das Rennen bei Km 3`050 nicht mehr fortsetzen konnten. Für mich, für uns alle war es ein schrecklicher Moment. Mir war blitzartig klar, dass alles bisher Geleistete um sonst war. An meiner Hand sah man keine offensichtliche Verletzung und dennoch war an eine Fortsetzung des Rennens nicht mehr zu denken. Für meine Frau, für meine Tochter Corinne und mir vor allem brach eine ganze Welt zusammen.

 

Ein Spitalbesuch gleich unmittelbar nach dem katastrophalen Ereignis, brachte keine Wende. Es war nun mal leider so. Mit der Tatsache aber fertig zu kommen, war härter als alles bisherig erlebte.  

In der Zwischenzeit sind vier Monate vergangen. Meiner Hand geht es etwas besser, bis aber die Kraft wieder vollständig zurück kehrt, kann es noch Monate dauern. 
Irgendwann wird alles wieder so sein, wie es war. Ich werde weiter fahren und werde wieder Radrennen bestreiten. Neben meiner lieben Familie ist der Extremradsport 
 mein Leben. In zwei Jahren fliege ich wieder nach Amerika. Wieder werde ich alles unternehmen um nach 2003 ein zweites Mal am   längsten und härtesten Radrennen ans Ziel zu kommen. 
Es wird bestimmt nicht einfacher. Wieder verlangt das Extreme alles von mir ab. Bis dahin werde ich bestimmt ein paar graue Haare mehr haben, aber auch diese Tatsache wird mich nicht von einem weiteren Start abhalten.
Den gleichen Fehler wie an diesem RAAM, passiert mir nicht wieder. Ich habe das Rennen in aussichtsreicher Position aufgeben müssen. Auch wenn es für mich nur ein winzig, kleiner Trost ist, an Erfahrung habe ich dadurch sehr viel gewonnen. 

In den nächsten Wochen und Monaten muss ich noch sehr viel Geduld aufbringen. Die Zeit heilt Wunden. Es waren nicht meine Ersten und es werden auch nicht meine Letzten gewesen sein. Am Anfang sah alles ganz schrecklich trüb in mir aus. In der Zwischenzeit geht es mir wieder besser und eines Tages wird in Sachen Radsport, auch für mich wieder die Sonne scheinen. Ich muss mich nur gedulden. Ich darf nicht liegen bleiben, ich bin auf dem Weg dorthin, von dem ich losgegangen bin.